Saarbrücken + Wien

Radikal! Künstlerinnen und Moderne 1910 – 1950

Eine andere Moderne ist möglich: In allen Avantgarde-Strömungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben Frauen Wegweisendes geleistet. Das führen Saarlandmuseum und Belvedere als beeindruckend vielfältige Tour d'horizon voller Originalität vor – samt vollmundigem Verbalradikalismus. ...weiter

Potsdam

Kosmos Kandinsky – Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert

Mit „Geistigem in der Kunst“ zur ungegenständlichen Gestaltung: Wassily Kandinsky war einer der Wegbereiter der abstrakten Malerei. Wie seine Impulse von etlichen Künstlergruppen aufgenommen und bis in die 1970er Jahre weiterentwickelt wurden, zeigt eine umfassende Themen-Schau im Museum Barberini. ...weiter

Berlin

A World in Common – Contemporary African Photography

Die ganze Bilder-Welt soll es sein: Die Galerie C/O Berlin gibt einen Überblick über zeitgenössische afrikanische Fotografie. Opulent inszeniert, abwechslungsreich und teils auch überraschend – allerdings ist die Auswahl übermäßig auf die Auseinandersetzung mit der Kolonialvergangenheit fixiert. ...weiter

Saulė Bliuvaitė

Toxic

(Kinostart: 24.4.) Lithuania's Next Topmodel: Im schäbigen Industriegebiet sucht eine Agentur nach neuen Kandidatinnen. Die sind bereit, buchstäblich alles zu tun, um der Tristesse zu entfliehen. Das inszeniert Regisseurin Saulė Bliuvaitė nüchtern und hart, aber auch präzise und ausgefeilt. ...weiter

Julia Jentsch

Was Marielle weiss

(Kinostart: 17.4.) Wenn Kindermund den Rand nicht hält: Im satirischen Familiendrama von Frédéric Hambalek durchschaut eine Tochter unwillentlich die Lügengebäude ihrer Eltern – dank glänzender Besetzung ein grimmiges Vergnügen, das der Regisseur genüsslich unter der glatten Oberfläche brodeln lässt. ...weiter

Raoul Peck

Ernest Cole: Lost and Found

(Kinostart: 17.4.) Von einem Rassismus zum anderen: Der schwarze Fotograf Ernest Cole wurde 1967 mit Aufnahmen zur Apartheid in Südafrika berühmt, verlor aber im US-Exil den Halt. Ihm widmet Regisseur Raoul Peck eine so klug montierte wie eindringliche Doku über Leben und Werk. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

Kaum ein Buch des 19. Jahrhunderts war so wirkmächtig wie der legendäre Gedichtband „Les Fleurs du Mal“ von Charles Baudelaire (1821-1867). Von seiner morbiden Erotik ließen und lassen sich auch bildende Künstler häufig anregen. Einen verführerisch schillernden Blütenstrauß solcher Werke zeigt die Berliner Sammlung Scharf-Gerstenberg unter dem sprechenden Titel „Böse Blumen“ bis 4. Mai.

Auch neu im Kino ab 17. April

  • „Drop – Tödliches Date“ mit Brandon Sklenar („Nur noch ein einziges Mal – It ends with us“): Thriller – nach Date wird Witwe von anonymen Handy-Nachrichten terrorisiert.
  • „Oslo-Stories: Liebe“: dritter Teil der Oslo-Trilogie vom Berlinale-Gewinner-Regisseur Dag Johan Haugerud: Pfleger und Ärztin sprechen auf einer Fähre über Casual Sex.
  • „Warfare“ von Alex Garland („Civil War“) + Ray Mendoza: Kriegsdrama in Echtzeit – junger Elite-Soldat soll im Irak das Haus einer einheimischen Familie besetzen.
  • „Xoftex“ von Noaz Deshe (“White Shadow”): Flüchtlings-Drama – zwei Brüder warten in Griechenland auf die Genehmigung ihres Asylantrags + flüchten in Fantasiewelt.
  • „Blood & Sinners“ von Ryan Coogler („Nächster Halt: Fruitvale Station“): US-Horrorfilm über zwei Schwarze, die bei Rückkehr in ihre Heimatstadt auf Vampire treffen.

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Dresden

100 Ideen vom Glück – Kunstschätze aus Korea

Filme, Pop und Küche aus Korea sind sehr beliebt – doch seine Kultur ist hierzulande fast unbekannt. Das ändert eine fulminante Ausstellung mit Werken aus 1600 Jahren im Residenzschloss. Der Clou: Höfische Kunst ist in den Paraderäumen zu sehen; so lassen sich zwei Monarchie-Kulturen direkt vergleichen. ...weiter

Berlin

Nan Goldin – This Will Not End Well

Die US-Fotografin Nan Goldin ist ein Genie: Niemand anderem ist es gelungen, trotz offenkundiger handwerklicher Unbedarftheit so viel Aufmerksamkeit und Ruhm einzuheimsen. Das Geheimnis ihres Erfolgs enthüllt eine große Werkschau in der Neuen Nationalgalerie – sie bebildert kollektive Ausschweifungs-Fantasien. ...weiter

Berlin + München + Chemnitz

Planet Africa – Eine archäologische Zeitreise

Afrika ist aller Zivilisation Anfang: Die enorm vielfältige und komplexe Geschichte des schwarzen Kontinents wird vor allem von Archäologen entschlüsselt. Ihren heutigen Kenntnisstand präsentiert diese Wanderausstellung für zwei Erdteile anschaulich und abwechslungsreich – nur Defizite kommen kaum vor. ...weiter

Paolo Sorrentino

Parthenope

(Kinostart: 10.4.) Wie eine schaumgeborene Schönheit: Regisseur Paolo Sorrentino umschwärmt eine moderne Sirene, die in Neapel allen Männern den Kopf verdreht, während sie unbeirrt ihren Weg geht. Sein Hymnus auf eine Idealfigur glänzt mit perfekt inszenierten Oberflächenreizen – was auf Dauer ermüdet. ...weiter

Marta Savina

Primadonna – Das Mädchen von morgen

(Kinostart: 10.4.) Die Frau als Beute: Traditionell blieb in Süditalien Vergewaltigung straffrei, wenn der Peiniger sein Opfer anschließend heiratete. Dagegen begehrte 1966 eine junge Sizilianerin auf; ihren Fall verfilmt Regisseurin Marta Savina so schnörkellos wie ergreifend, dank exzellenter Schauspieler. ...weiter

Jannis Alexander Kiefer

Another German Tank Story

(Kinostart: 10.4.) Als hätte Wim Wenders versucht, eine Komödie zu drehen: Seinen Debütfilm verlegt Regisseur Jannis Alexander Kiefer in ein Kaff in Brandenburg. Dort wird eine Weltkriegs-Fernsehserie inszeniert, für die ständig ein Panzer durchs Bild tuckert – nur einer von lauter lahmen Gags. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Musafiri: Von Reisenden und Gästen“: Migrations-Kunst bis 16.6. im Haus der Kulturen der Welt, Berlin
  • „21 x 21. Die Ruhrkunstmuseen auf dem Hügel“: Highlights aus 21 Museen bis 27.7. in der Villa Hügel, Essen
  • „Yoko Ono: Music of the Mind“ bis 31.8. im Gropiusbau + „Dream Together“ bis 14.9. in der Neuen Nationalgalerie
  • „The True Size of Africa“: Überblick über die dortige Gegenwartskunst bis 17.8. in der Völklinger Hütte
  • „Caesar & Kleopatra“: Das berühmteste antike Liebespaar bis 26.10. im Historischen Museum der Pfalz, Speyer

Arthouse-Kino Top 10 Charts

  1. „Louise und die Schule der Freiheit“
  2. „Ich will Alles! Hildegard Knef“ von Luzia Schmid
  3. „Like A Complete Unknown“ mit T. Chalamet#
  4. „Parthenope“ von Paolo Sorrentino
  5. „Flow“ von Gints Zilbalodis
  6. „Heldin“ von Petra Volpe mit Leonie Benesch
  7. „Köln 75“ von Ido Fluk mit Mala Emde
  8. „Eden“ von R. Howard mit Jude Law + Daniel Brühl
  9. Mickey 17″ von Bong Joon-ho mit R. Pattinson
  10. „Mit der Faust in die Welt schlagen“ von C. Klaue
München

Aber hier leben? Nein danke - Surrealismus + Antifaschismus

Mit Traumprotokollen und Cadavres exquis die Welt ändern: Anfangs war der Surrealismus fast militant politisch. Wie er entschieden für Freiheit und Revolution stritt, doch dabei stetig an Boden verlor, zeichnet das Lenbachhaus nach – allerdings überladen und mit eigenwillig gesetzten Schwerpunkten. ...weiter

München

Rachel Ruysch - Nature into Art

Mit Blütenblättern zu Weltruhm: Niemand hat jemals Blumen-Stillleben so frisch, lebendig und detailreich gemalt wie die Barockkünstlerin Rachel Ruysch in Amsterdam. Ihren unnachahmlich raffinierten Kompositionen widmet die Alte Pinakothek eine glänzend kuratierte Retrospektive. ...weiter

Mannheim

Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum

Die Nüchternheit einer entzauberten Welt aushalten: 1925 prägte eine Ausstellung in Mannheim den Begriff „Neue Sachlichkeit“. Zum Jubiläum richtet die Kunsthalle dieser dominanten Strömung der Zwischenkriegszeit eine fulminante Gedenkschau aus – umfassender und souveräner geht es kaum. ...weiter

Jude Law + Daniel Brühl

Eden

(Kinostart: 3.4.) Ärger im Paradies: 1934 eskalierten Konflikte unter deutschen Aussteigern auf einer Galápagos-Insel so sehr, dass einige zu Tode kamen. Diese Affäre hat Regisseur Ron Howard als ausgefeiltes Abenteuer-Epos verfilmt – ein Psychodrama, in dem der ersehnte Naturzustand bald in Barbarei umschlägt. ...weiter

Alicia Vikander

The Assessment

(Kinostart: 3.4.) Nicht so schöne neue Welt: Aus erprobten Genre-Elementen mixt Regisseurin Fleur Fortuné einen dystopischen Cocktail mit Klima-Apokalypse, zeitlosen Erziehungsfragen und bizarren Blüten der Geburtenkontrolle. Leider verliert sie dabei die spannendsten Themen aus den Augen. ...weiter

Luzia Schmid

Ich will Alles! Hildegard Knef

(Kinostart: 3.4.) Unter dem Make-up Mensch geblieben: Hildegard Knef gab stets ungeniert über sich selbst Auskunft. Das kommt dem Dokumentarfilm von Regisseurin Luzia Schmidt zugute: Er lässt offenherzig und freimütig Leben und Karriere des ersten deutschen Nachkriegs-Stars Revue passieren. ...weiter

Kommende Top-Ausstellungen

  • „European Realities“: Neue Sachlichkeit in Osteuropa vom 27.4. bis 10.8. im Museum Gunzenhauser, Chemnitz
  • „Lygia Clark“: Retrospektive der brasilianischen Künstlerin vom 23.5. bis 12.10. in der Neuen Nationalgalerie, Berlin
  • „Rendezvous der Träume. Surrealismus und deutsche Romantik“ vom 13.6. bis 12.10. in der Kunsthalle, Hamburg
  • „13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst“ vom 14.6. bis 14.9 an verschiedenen Orten in Berlin
  • „Werner Tübke. Metamorphosen“: Retrospektive des DDR-Altmeister-Malers vom 2.7. bis 28.9. im Städel, Frankfurt
  • „Wim Wenders“: Werkschau des Filmregisseurs zum 80. Geburtstag vom 1.8. bis 11.1. in der Bundeskunsthalle, Bonn

Kommende Top-Kinofilme 2025

  • „Klandestin“ mit Lambert Wilson („Das Rätsel“) + Barbara Sukowa („Dalìland“): Polit-Thriller – zwei Europäer ermöglichen Marokkaner die Flucht nach Europa, Start: 24.4.
  • „Der Meister und Margarita“ von Michail Lockschin mit August Diehl („Ein verborgenes Leben“): Verfilmung des Romanklassikers von Michail Bulgakow, Start: 1.5.
  • „Oslo-Stories: Träume“ von Dag Johan Haugerud: Neue Innerlichkeit – Schülerin verliebt sich in Lehrerin und schreibt Buch darüber; Berlinale-Sieger 2025, Start: 8.5.
  • „Black Bag – Doppeltes Spiel“ von Steven Soderbergh („Logan Lucky“) mit Cate Blanchett („Tár“) + Michael Fassbender („Macbeth“): Spionagethriller, Start: 17.5.
Stuttgart

Carpaccio, Bellini und die Frührenaissance in Venedig

Heilige wie Du und ich: Der venezianische Renaissance-Künstler Vittore Carpaccio machte religiöse Motive anschaulich, indem er sie in die damalige Gegenwart verlegte. So wurden seine lebendigen Gemälde zum Vorbild für profane Malerei, zeigt die Staatsgalerie mit der ersten deutschen Retrospektive. ...weiter

Berlin

Böse Blumen

Zwischen giftigen Blüten und morbiden Reizen: Mit seiner Gedichtsammlung „Les Fleurs du Mal“ erschloss Charles Baudelaire 1857 einen neuen Motivkosmos des Abgründigen. Seither inspiriert sein Werk auch die bildenden Künste; das führt die Sammlung Scharf-Gerstenberg variantenreich vor. ...weiter

Berlin

Fotogaga: Max Ernst und die Fotografie

Mit Linse und Kamera das Unbewusste ausleuchten – fotografische Verfahren spielten im Surrealismus eine wichtige Rolle. Ihre Verbindung zeichnet die Kunstbibliothek zum 100. Jahrestag der Bewegung souverän und umfassend nach: Die Schau geht vom Werk von Max Ernst aus, aber weit darüber hinaus. ...weiter

Adèle Exarchopoulos

Beating Hearts (L'Amour ouf)

(Kinostart: 27.3.) Romeo und Julia mit Knast und Kleinbürgerhölle: Die Liebe zwischen einem Kleinkriminellen und einer Halbwaisen schildert Regisseur Gilles Lellouche als betörend originellen Bilderbogen, der zwischen Romantik-Drama und Gangster-Epos changiert. Eine Amour fou, so intensiv wie das erste Mal. ...weiter

Joshua Oppenheimer

The End

(Kinostart: 27.3.) This is the end, my friend: Doku-Regisseur Joshua Oppenheimer beschwört in seinem ersten Spielfilm die Klima-Apokalypse herauf – nur eine steinreiche Familie überlebt unter Tage. Seiner artifiziellen Kopfgeburt hauchen selbst Stars wie Tilda Swinton und Michael Shannon kein Leben ein. ...weiter

Florentina Holzinger

Mond

(Kinostart: 27.3.) Kein Ausweg aus dem Goldenen Käfig in Jordanien – auch wenn die Fluchthelferin eine versierte Kampfsportlerin ist. Die Extrem-Choreographin Florentina Holzinger hadert mit ihrer Hauptrolle als Personal Trainer; Regisseurin Kurdwin Ayub inszeniert das als unkonventionellen Thriller. ...weiter